Das Fatbike ist die sicherste, bequemste und zweitschnellste Art des Radfahrens.
Das Rennrad ist die unsicherste, unbequemste, aber schnellste Art des Radfahrens.
In diesem Blogbeitrag will ich das begründen.
Bequemlichkeit
Das Rennrad hat von allen Rädern (gemeint: Rennrad, Trekkingrad/Cityrad, Mountainbike, Fatbike) den höchsten Druck (>5 bar) und die schmalsten Reifen. Keinerlei Federung. Damit ist es das unbequemste Rad von allen. Niemand, der alle Sinne beisammen hat, fährt mit einem Rennrad frewillig über Kopfsteinpflaster.
Das Fatbike hat von allen Rädern die breitesten Reifen und den geringsten Druck (<1 bar). Damit hat es die bequemste Federung. Kopfsteinpflaster beispielsweise hört man am Reifengeräusch, aber man spürt es nicht.
Sicherheit
Das Rennrad hat von allen Rädern (gemeint: Rennrad, Trekkingrad/Cityrad, Mountainbike, Fatbike) den höchsten Druck und die schmalsten Reifen. Somit hat es die kleinste Kontaktfläche zum Boden (Briefmarkengröße). Damit ist es das unsicherste Rad von allen. Niemand, der alle Sinne beisammen hat, fährt mit einem Rennrad frewillig bei regennasser Fahrbahn flott um die Kurve oder macht eine Vollbremsung. Schön vorsichtig. Das Rennrad ist ein Schönwetter-Fahrrad.
Das Fatbike hat von allen Rädern die breitesten Reifen und den geringsten Druck (<1 bar). Damit hat es die größte Kontaktfläche zum Boden (Bierdeckelgröße). In Kurven und beim Bremsen hat es den besten Grip von allen Rädern und ist das sicherste Rad.
Ich musste mal auf regennasser Fahrbahn verkehrsbedingt eine Vollbremsung machen und kam sicher zum stehen. Mit meinem e-Bike und auch Trekkingrad hätte das sicher einen Sturz gegeben.
Straßenbahnschienen erwähne ich nur deshalb, weil es in meinem Revier (Raum Mainz) welche gibt und mein Kumpel mit seinem Rennrad in welche reingeraten ist und sich beim Sturz das Schlüsselbein brach.
Ich merke Straßenbahnschienen auf dem Fatbike ähnlich wie Kopfsteinpflaster. Kaum.
Geschwindigkeit
Von allen Rädern hat das Rennrad die leichtesten, härtesten und schmalsten Reifen. Daher lässt es sich am schnellsten beschleunigen und fährt auf Dauer am leichtesten.
Von allen Rädern hat das Fatbike die schwersten, weichesten und breitesten Reifen. Es lässt sich daher am langsamsten beschleunigen. Wenn es aber seine Geschwindigkeit erreicht hat, fährt es leichter als man denken würde. Den geringen Reifendruck machen die breiten Reifen wett. Es fährt dann nicht schwerer als ein Trekkingrad.
Aber auch bei Steigungen macht sich das Gewicht der Räder unangenehm bemerkbar. Da gibt es keinen Unterschied zu meinem Trekkingrad, welches aber 3-4 Kilo schwerer ist.
Nichts schlägt ein Rennrad, wenn es um Geschwindigkeit geht. Es ist dahingehend optimiert. Schmale harte Reifen, keine Federung, geringstes Gewicht. Mein Kumpel kann mir immer locker davonfahren. Das liegt aber vor allem daran, dass ich etwa 20kg schwerer bin. Tatsächlich ist das Fatbike nämlich sauschnell. Schneller als mein Trekkingrad beispielsweise. Es sieht schwerer aus, ist aber tatsächlich leichter, da z.B. Federungssysteme fehlen. Ich fahre mein Fatbike tubeless, es wiegt unter 14 kg. Mein Trekkingrad mehr als 17. Das Rennrad meines Kumpels wiegt unter zehn Kilo.
Daher sehe ich das Fatbike nur als das zweitschnellste Rad an, aber noch vor dem Trekkingrad. Die Praxis bestätigt das. Überholt werde ich nur von Rennrädern. Einmal hat mich ein 29-Zoll-MTB überholt. Diese neuen Räder müssten da auch gute Chancen haben. 26-Zoll MTBs sind wegen ihrer kleinen Räder (und Stollenreifen) chancenlos.
Auf ebener Strecke ohne Gegenwind fahre ich jenseits der 30kmh und eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 25 und 27 kmh. Mit einem Rennrad wären es nur wenige kmh mehr.
Um noch schneller zu fahren muss man einfach die Sitzposition wegen des Fahrtwindes ändern. Das will ich im Straßenverkehr natürlich nicht.
Als Berufspendler schätze ich die Geschwindigkeit, Bequemlichkeit und vor allem Sicherheit des Fatbikes sehr. Ein Rennrad kommt für mich nicht in Frage.
Umsteigen?
Fatbike fahren macht einen stärker. Man baut Muskulatur auf, wenn man auf das Fatbike wechselt. Es dauert ein paar Wochen und ist verbunden mit Muskelkater, aber dann geht es flott vorwärts.
Beim Rennrad ist es umgekehrt. Da es sich leichter fortbewegen lässt, baut man Muskulatur ab. Für einen geübten Rennradler ist schon das Trekkingrad anstrengend zu fahren. Da ist das Fatbike eine ganz andere Klasse. Der Umstieg auf das Fatbike ist von keinem anderen Rad so schwer wie vom Rennrad. Daher kommt ein Fatbike für meinen Kumpel niemals in Frage;-)